Hautinfektionen im Jiu-Jitsu

Jiu-Jitsu ist ein Vollkontaktsport, deshalb ist gute Hygiene nicht nur für deine Gesundheit, sondern auch für den Schutz deiner Trainingspartner wichtig. Unbehandelte Hautinfektionen können sich schnell verbreiten und in einem Studio grossen Schaden anrichten. Hier findest du einen Überblick über die häufigsten Hautinfektionen, mit denen Jiu-Jitsu-Athleten konfrontiert sind, sowie Tipps, wie du sie verhindern und behandeln kannst.

Vorbeugen, Erkennen, Behandeln

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung – Warum Hautinfektionen im Jiu-Jitsu ein Problem sind

  2. Prävention – So schützt du dich und deine Trainingspartner
    2.1 Nägel kurz und sauber halten
    2.2 Saubere Kleidung bei jedem Training
    2.3 Barfuss nur auf der Matte – Slipper ausserhalb
    2.4 Hautkontakt reduzieren durch lange Trainingskleidung
    2.5 Sofort nach dem Training duschen und gründlich abtrocknen

  3. Erkennen – Die häufigsten Hautinfektionen im Überblick
    3.1 Ringelflechte & Ringerpilz (Tinea corporis)
    3.2 Impetigo (Borkenflechte)
    3.3 Staphylokokken (Staph)
    3.4 Herpes gladiatorum (Mattenherpes)

  4. Behandlung & Trainingpause – Was zu tun ist, wenn du betroffen bist

  5. Zusätzliche Tipps während der Genesung

  6. Fazit – Mit Bewusstsein und Hygiene gesund trainieren

1. Einleitung

Hautinfektionen gehören zu den lästigeren Begleiterscheinungen von Kontaktsportarten wie Brazilian Jiu-Jitsu.
Die meisten Infektionen werden durch Bakterien (z. B. Impetigo, Zellulitis, Staphylokokken) oder Pilze (z. B. Ringelflechte, Fusspilz) verursacht.

Mit den richtigen Vorsichtsmassnahmen kannst du dich und deine Trainingspartner effektiv schützen. In diesem Leitfaden erfährst du:

  • Wie du Infektionen vorbeugst

  • Wie du die häufigsten Hauterkrankungen erkennst

  • Wie du sie schnell und richtig behandelst, um bald wieder auf die Matte zu können

2. Prävention – So schützt du dich und deine Trainingspartner

2.1 Nägel kurz und sauber halten
Vor jedem Training Nägel kürzen und reinigen. Lange Nägel können zu Kratzern führen, die sich leicht entzünden.

2.2 Saubere Kleidung bei jedem Training
Trage zu jeder Einheit frische Trainingskleidung (Gi oder Nogi). Verschwitzte Kleidung ist ein Nährboden für Bakterien und Pilze.

2.3 Barfuss nur auf der Matte – Slipper ausserhalb
Trage ausserhalb der Matte immer Slipper. So verhinderst du, dass du Keime von Böden in Umkleiden oder Toiletten auf die Matte bringst.

2.4 Hautkontakt reduzieren
Lange Rashguards und Spats verringern den direkten Hautkontakt und senken so das Infektionsrisiko.

2.5 Sofort duschen & gründlich abtrocknen
Nutze möglichst eine antiseptische Seife (z. B. mit Teebaumöl). Trockne dich sorgfältig ab, besonders zwischen den Zehen, hinter den Ohren und in Hautfalten – Pilze lieben Feuchtigkeit.

2.6 Bei Hauterkrankungen oder Infektionen nicht ins Training kommen

Schütze Deine Teamkolleg*innen und komm nicht ins Training, wenn Du Anzeichen von Hautinfektionen (siehe nächsten Abschnitt) erkennst, bist Du sicher bist, dass Du nicht mehr ansteckend bist.

3. Erkennen – Die häufigsten Hautinfektionen im Überblick

3.1 Ringelflechte & Ringerpilz

  • Ursache: Pilze (Dermatophyten)

  • Aussehen: Rote, oft ringförmige, schuppige Hautstellen; kann jucken

  • Ansteckung: Hautkontakt oder Kontakt mit kontaminierten Matten, Handtüchern, Kleidung

  • Behandlung: Antimykotische Cremes (bei hartnäckigen Fällen Tabletten vom Arzt)

  • Trainingspause: Bis die Infektion vollständig abgeheilt ist

3.2 Impetigo

  • Ursache: Meist Staphylokokken oder Streptokokken

  • Aussehen: Kleine Bläschen, die platzen und honiggelbe Krusten bilden, häufig im Gesicht

  • Ansteckung: Hautkontakt oder Kontakt mit kontaminierten Oberflächen

  • Behandlung: Antibiotische Creme oder Tabletten

  • Trainingspause: Solange sichtbare Läsionen vorhanden sind

3.3 Staphylokokken (Staph)

  • Ursache: Bakterien, die natürlicherweise auf der Haut vorkommen

  • Aussehen: Von Pickel-ähnlichen Beulen bis zu schmerzhaften Abszessen

  • Behandlung: Meist Antibiotika – frühzeitig handeln!

  • Gefahr: Kann unbehandelt zu ernsten Infektionen führen

3.4 Herpes gladiatorum

  • Ursache: Herpes-simplex-Virus

  • Aussehen: Rote Beulen → Bläschen → Krusten; evtl. Fieber oder Lymphknotenschwellung

  • Behandlung: Antivirale Medikamente, Ruhe

  • Trainingspause: Bis keine aktiven Bläschen mehr vorhanden sind

4. Behandlung & Trainingspause

  • Sofort mit dem Training aussetzen, sobald du Hautveränderungen bemerkst

  • Bei Unsicherheit Foto an den Coach oder direkt Arzttermin vereinbaren

  • Nicht trainieren, solange du ansteckend bist

  • Arzt entscheidet über Rückkehr auf die Matte

5. Zusätzliche Tipps während der Genesung

  • Jeden Tag ein frisches Handtuch benutzen

  • Bettwäsche häufiger wechseln

  • Befallene Hautstellen abdecken (falls möglich und sinnvoll)

  • Bei Antibiotikatherapie: Probiotika (z. B. Kefir, Buttermilch) einnehmen, um Darmflora zu unterstützen

6. Fazit

Hautinfektionen sind im Jiu-Jitsu keine Seltenheit, aber mit Bewusstsein, Hygiene und schnellem Handeln gut in den Griff zu bekommen.
Wer Verantwortung für die eigene Gesundheit und die der Trainingspartner übernimmt, schützt nicht nur sich selbst, sondern erhält auch die Trainingsqualität im Gym.